Verhaltenstherapie bei somatoformen Störungen
Menschen mit körperlichen Beschwerden stellen für Psychotherapeut:innen oft eine besondere Herausforderung dar: zum einen lehnen viele Betroffene aufgrund eines einseitig somatischen Krankheitsverständnisses sowie eines externalisierend-mechanistischen Attributionsstils die psychotherapeutische Auseinandersetzung ab; zum anderen finden Psychotherapeut:innen teilweise keinen geeigneten Zugang zu somatischen Befindlichkeits- und Affektregulationsstörungen.
Bei der verhaltensmedizinischen Fallkonzeption von Patient:innen mit somatoformen Störungen ist von einem komplexen Zusammenwirken unterschiedlicher körperlicher und psychosozialer Faktoren auszugehen: Psychophysiologische Veränderungen der Stressregulation (genetisch determiniert bzw. biographisch erworben), Störungen der Affektregulation (z.B. Alexithymie, repression-sensitization, negative affectivity) oft als Folge traumatischer Erfahrungen, Kognitionspsychologische Aspekte (z.B. Einstellung zu Gesundheit und Krankheit), Wahrnehmung von Körperprozessen (z.B. Aufmerksamkeitsfokussierung), Kritische Lebensereignisse (z.B. Verlusterfahrungen), Persönliche Ressourcen in der Bewältigung von Lebensproblemen (Coping), sowie soziokulturelle Determinanten.
Mit der Einführung des DSM-5 erfuhr das bisherige Modell der somatoformen Störungen einen umfassenden Paradigmenwandel. Im Seminar wird ein kurzer Exkurs zum aktuellen Konzept der Somatic Symptom and Related Disorders (Somatische Belastungsstörungen) und dessen zukünftige Auswirkungen auf die Behandlung gegeben.
Schwerpunktmäßig widmet sich das Seminar der speziellen Beziehungsgestaltung, Motivationsarbeit und Psychotherapie von Klient:innen mit Körpersymptomen. Psychotherapeutisch wird ein stufenförmiges Prozessmodell vorgeschlagen, das folgende Bausteine umfasst (werden im Seminar ausführlich vorgestellt):
- Psychoedukation (Zielsetzung: mehr Wissen über Schmerz und Schmerzbehandlung, Etablierung eines bio-psycho-sozialen Gesundheits- und Krankheitsmodells)
- Wahrnehmungsschulung (von der Symptomwahrneh
Bei der verhaltensmedizinischen Fallkonzeption von Patient:innen mit somatoformen Störungen ist von einem komplexen Zusammenwirken unterschiedlicher körperlicher und psychosozialer Faktoren auszugehen: Psychophysiologische Veränderungen der Stressregulation (genetisch determiniert bzw. biographisch erworben), Störungen der Affektregulation (z.B. Alexithymie, repression-sensitization, negative affectivity) oft als Folge traumatischer Erfahrungen, Kognitionspsychologische Aspekte (z.B. Einstellung zu Gesundheit und Krankheit), Wahrnehmung von Körperprozessen (z.B. Aufmerksamkeitsfokussierung), Kritische Lebensereignisse (z.B. Verlusterfahrungen), Persönliche Ressourcen in der Bewältigung von Lebensproblemen (Coping), sowie soziokulturelle Determinanten.
Mit der Einführung des DSM-5 erfuhr das bisherige Modell der somatoformen Störungen einen umfassenden Paradigmenwandel. Im Seminar wird ein kurzer Exkurs zum aktuellen Konzept der Somatic Symptom and Related Disorders (Somatische Belastungsstörungen) und dessen zukünftige Auswirkungen auf die Behandlung gegeben.
Schwerpunktmäßig widmet sich das Seminar der speziellen Beziehungsgestaltung, Motivationsarbeit und Psychotherapie von Klient:innen mit Körpersymptomen. Psychotherapeutisch wird ein stufenförmiges Prozessmodell vorgeschlagen, das folgende Bausteine umfasst (werden im Seminar ausführlich vorgestellt):
- Psychoedukation (Zielsetzung: mehr Wissen über Schmerz und Schmerzbehandlung, Etablierung eines bio-psycho-sozialen Gesundheits- und Krankheitsmodells)
- Wahrnehmungsschulung (von der Symptomwahrneh