Österreichische Fachgesellschaft für Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie bei somatoformen Störungen

Menschen mit körperlichen Beschwerden stellen für Psychotherapeut:innen oft eine besondere Herausforderung dar: zum einen lehnen viele Betroffene aufgrund eines einseitig somatischen Krankheitsverständnisses sowie eines externalisierend-mechanistischen Attributionsstils die psychotherapeutische Auseinandersetzung ab; zum anderen finden Psychotherapeut:innen teilweise keinen geeigneten Zugang zu somatischen Befindlichkeits- und Affektregulationsstörungen. Bei der verhaltensmedizinischen Fallkonzeption von Patient:innen mit somatoformen Störungen ist von einem komplexen Zusammenwirken unterschiedlicher körperlicher und psychosozialer Faktoren auszugehen: Psychophysiologische Veränderungen der Stressregulation (genetisch determiniert bzw. biographisch erworben), Störungen der Affektregulation (z.B. Alexithymie, repression-sensitization, negative affectivity) oft als Folge traumatischer Erfahrungen, Kognitionspsychologische Aspekte (z.B. Einstellung zu Gesundheit und Krankheit), Wahrnehmung von Körperprozessen (z.B. Aufmerksamkeitsfokussierung), Kritische Lebensereignisse (z.B. Verlusterfahrungen), Persönliche Ressourcen in der Bewältigung von Lebensproblemen (Coping), sowie soziokulturelle Determinanten. Mit der Einführung des DSM-5 erfuhr das bisherige Modell der somatoformen Störungen einen umfassenden Paradigmenwandel. Im Seminar wird ein kurzer Exkurs zum aktuellen Konzept der Somatic Symptom and Related Disorders (Somatische Belastungsstörungen) und dessen zukünftige Auswirkungen auf die Behandlung gegeben. Schwerpunktmäßig widmet sich das Seminar der speziellen Beziehungsgestaltung, Motivationsarbeit und Psychotherapie von Klient:innen mit Körpersymptomen. Psychotherapeutisch wird ein stufenförmiges Prozessmodell vorgeschlagen, das folgende Bausteine umfasst (werden im Seminar ausführlich vorgestellt): - Psychoedukation (Zielsetzung: mehr Wissen über Schmerz und Schmerzbehandlung, Etablierung eines bio-psycho-sozialen Gesundheits- und Krankheitsmodells) - Wahrnehmungsschulung (von der Symptomwahrneh

Freitag, 09.10.2026 - Samstag, 10.10.2026
Leitung: Prof. Priv. Doz. Dr. BACH Michael
Ort: ÖGVT, Kolingasse 11/9, 1090 Wien
Zeitstruktur: Fr 16.00 - 21.00 Uhr, Sa 9.00 - 17.00 Uhr
Zielgruppe: Ausbildungskandidat:innen der ÖGVT und Mitglieder mit abgeschlossener VT-Ausbildung.
Anrechnung: 14 Einheiten (Ausbildung; Psychotherapeutische Fortbildung)
Kosten: 322,00 € (Mitglied); 322,00 € (Kandidat);
Anmeldung ab: 01.04.2026
Anmeldung bis: 25.09.2026
Die Anmeldefrist entspricht gleichzeitig der Abmeldefrist. In diesem Zeitraum können Sie sich ohne Konsequenzen von einer Veranstaltung abmelden. Nach Ablauf der Abmeldefrist ist eine Abmeldung nur möglich, wenn selbstständig eine Ersatzperson gefunden wird. Ansonsten müssen wir Ihnen das betreffende Seminar trotzdem verrechnen. Sollte die Teilnahmegebühr nicht innerhalb der Zahlungsfrist von 14 Tagen einbezahlt werden, kann Ihr Seminarplatz weitergegeben werden. "Mit der Anmeldung zur Veranstaltung stimme ich zu, dass meine Daten entsprechend der DSGVo gespeichert werden und falls ich auf die Warteliste komme, können meine Daten automatisch an Kolleg:innen weitergegeben werden, die nach einer Ersatzperson suchen. Ist dies nicht gewünscht, werde ich aktiv widerrufen.“